Sakrale Bauwerke

Montenegriner und Religion

Du darfst dich nicht wundern, wenn es in den Dörfern Montenegros nur wenige Wohnungen für die Bewohner gibt, dafür aber prächtige, religiöse Bauten. Die Religion spielte in Montenegro schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Auch heute noch. Vielleicht hast du Glück, an einem der vielen religiösen Feiertage des Landes dabeizusein. Sie verdeutlichen dir, welche Rolle die Religion für das Leben in Montenegro spielt. 

Oben auf den Klippen befindet sich das Ostrog-Kloster

Hast du Lust, etwas über montenegrinische Metropoliten erfahren? Dann bist du im Kloster St. Vasilije von Ostrog richtig. Die Zahl der Pilger und Gläubigen, die hier auf ein Wunder des Heiligen Vasilije hoffen, ist so groß, dass das Kloster eines der meistbesuchten Wallfahrtsorte der orthodoxen Welt ist! Hier wird niemand deinen Glauben in Frage stellen: Menschen aller Glaubensrichtungen erzählen dem Heiligen jeden Tag ihre Wünsche und Gebete - er bewirkt selbstlos Wunder und hilft allen, die heute zu ihm kommen, genauso wie er es im siebzehnten Jahrhundert tat.

Schlüpf in die Rolle eines Pilgers und steige die 3 Kilometer durch den Wald bis zum Kloster hinauf, um dir die die Aufmerksamkeit und die Barmherzigkeit des Heiligen Vasilije zu verdienen! Hier erwartet dich eine Begegnung mit einem Wundertäter, zauberhaft mit Fresken bemalte Höhlenkirchen aus dem 17. Jahrhundert und ein traumhafte Ausblick (900 m Höhe) auf das Tal des Flusses Zeta und das Hochgebirge von Zentralmontenegro.

Das Kloster Cetinje - Hüter der Spiritualität und Geschichte Montenegros

Weißt du, wo sich das Herz und die Seele des orthodoxen Montenegro befinden? Im Cetinje-Kloster. Wenn es ein Kloster in Montenegro gibt, von dem man sagen kann, dass es die Geschichte des Landes geschrieben hat, dann ist es dieses! Jahrhundertelang war es der Sitz der montenegrinischen Herrscher und das Epizentrum der staatlichen und kirchlichen Führung.

Neben den Reliquien des Ortsheiligen und ehemaligen Herrschers St. Petar von Cetinje werden hier auch einige der größten Heiligen der christlichen Welt aufbewahrt, darunter die rechte Hand Johannes des Täufers und ein Teil des Heiligen Kreuzes, an dem Jesus gekreuzigt wurde! Lass dir diese einzigartige Gelegenheit nicht entgehen, sie zu sehen und die Geschichten zu würdigen, die sie erzählen.

Während deiner Pilgerreise werden die Priester des Ortes ehrfürchtig erzählen, wie diese Heiligtümer nach fast 2.000 Jahren und einer langen Reise um die Welt in diesem Kloster gefunden wurden.

Eine ganz besondere Moschee - die Moschee von Husein Pascha

In Pljevlja gibt es ein unglaublich wertvolles Meisterwerk der islamischen Architektur - die Moschee von Husein Pascha aus dem 16. Jahrhundert. Die harmonischen Proportionen, das fein behauene Mauerwerk und das 42 Meter hohe Minarett -  das größte auf dem Balkan – sind wirklich bewundernwert.

Spürst du den unbezahlbaren, einzigartigen Teppich unter deinen Füßen? Er wurde um 1573 in Ägypten bestellt und hergestellt, mit Leder verstärkt ist und wiegt stolze 400 kg. Ein weiterer Schatz für Liebhaber wertvoller Antiquitäten befindet sich hier ebenso: ein Koranmanuskript aus dem 16. Jahrhundert, das als eines der schönsten Beispiele der Kalligrafie seiner Zeit gilt.

Die Kathedrale von St. Trifun – sie ist älter als Notre Dame

Es verschlägt einem den Atem, wenn man beim Schlendern durch die bezaubernden Straßen von Kotor plötzlich auf die schlichte, aber majestätische Kathedrale St. Trifun stößt.

Dieses alte Gebäude in Kotor, das älter als Notre Dame ist und von Erdbeben gezeichnet wurde, beherbergt unschätzbare Werke, die von Künstlern, Freskenmalern, Steinmetzen und Goldschmieden im Laufe der Jahrhunderte geschaffen wurden - und natürlich die unermesslich wertvollen Reliquien von Heiligen und Schutzheiligen der Stadt.

Prächtige Kathedrale der Auferstehung Christi

Dieser Tempel erscheint dir wie ein Rätsel, das es zu lösen gilt, fast wie ein Hirngespinst! Diese Kathedrale vereint das Beste der orthodoxen Traditionen aus der ganzen Welt an einem Ort. Nichts in ihr ist zufällig oder absichtslos entstanden. So wurde beispielsweise die Ikonostase, die Wand mit den Ikonen, in demselben Stil gestaltet wie die Kirche der Auferstehung Christi in Jerusalem.

Es gibt auch eine unterirdische Kirche oder Krypta, die die Besucher feierlich daran erinnert, dass sich die Christen früher unter der Erde versteckten, um aus Angst vor Verfolgung heimlich ihren Glauben zu bekennen. Dieses gewaltige religiöse Bauwerk mit einer Fläche von mehr als 5 000 m2 beherbergt lebendige Fresken auf goldenem Grund, deren Schönheit man selbst erleben muss!

Friedliches Nebeneinander von 3 Religionen in Bar

Wenn du dir einen Eindruck verschaffen willst, wie alle drei Religionen in Montenegro friedlich nebeneinander exisitieren, solltest du die Stadt Bar besuchen. Ganz gleich, welche Religion sie praktizieren, die Gläubigen hier feiern ihre Feiertage gemeinsam. Die Einwohner von Bar zeigen, dass es bei der Religion nicht nur um Worte geht, sondern auch um Taten. Im Umkreis von wenigen Kilometern gibt es drei beeindruckende, kürzlich errichtete religiöse Gebäude.

Die Kirche des heiligen Jovan Vladimir

Die Kirche des Heiligen Jovan Vladimir (2016) ist dem Gefolge des lokalen Heiligen und montenegrinischen Herrschers aus dem 10. Jahrhundert gewidmet. Die Mittel für ihren Bau wurden nicht nur von orthodoxen Spendern, sondern auch von örtlichen Katholiken und Muslimen bereitgestellt. Ist das nicht der schönste Beweis für die religiöse Koexistenz? Jedes Jahr wird am Dreifaltigkeitstag das Kreuz des heiligen Johannes Wladimir auf den Gipfel des Berges Rumija oberhalb von Bar getragen. An dieser Prozession nehmen – stimmt! - Vertreter aller drei Religionen teil!

Katholische Kirche St. Petrus der Apostel

Die katholische Kirche St. Peter Apostel (2017) befindet sich in der Nähe der Kirche St. Jovan Vladimir.  Es überrascht nicht, dass religiöse Organisationen aus Italien, Deutschland, dem Vatikan und den Vereinigten Staaten für ihren Bau verantwortlich waren. Sie ist Teil der Erzdiözese Bar, der ältesten religiösen Einrichtung des Landes. Bei der Einweihung der Kirche hielten geweihte Zelebranten die Messe in drei Sprachen: Montenegrinisch, Albanisch und Latein.

Selimija-Moschee

Auf dem Weg nach Stari Bar (Altstadt Bar) solltest du bei der größten Moschee des Landes, der Selimija-Moschee (2014), vorbeischauen. Sie ist Teil eines großen Komplexes, zu dem Unterrichtsräume, Computerräume, ein Kindergarten, eine Bibliothek, ein Restaurant, ein Scharia-Hochzeitssaal, Wohnungen, Sportanlagen und eine Kongresshalle gehören. Kein Wunder, dass das Gebäude eine Fläche von mehr als 4.000 m2 hat! Deshalb ist es auch schwierig, Selimija als Moschee zu bezeichnen: Sie ist vielmehr Zentrum und Treffpunkt für alle gläubigen Muslime in Montenegro.

Erfahre mehr!

Die heiligen Stätten Montenegros verbergen so viel und warten nur darauf, von dir entdeckt zu werden! Besuche das Morača-Kloster und bewunder dort die kunstvollen Fresken, von denen eine bei der internationalen Freskenausstellung in Paris den Preis für das schönste Fresko im byzantinischen Stil gewonnen hat!

Beeindruckend auch das Gemälde des Heiligen, der die Höhlenkirche in Form eines Kreuzes mit einzigartigen, fast kindlichen Fresken im Dajbabe-Kloster bemalt hat! Schau dir den brutalistischen Baustil der katholischen Herz-Jesu-Kirche in Podgorica an. Sie wurde einer Zeit erbaut wurde, als Gläubige nicht gern gesehen waren. Entdecke noch eine Fülle von sakralen Schätzen mit faszinierenden Geschichten.