Die immateriellen Kulturschätze Montenegros

Ein einzigartiges Kulturgut, die Verknüpfung von Geist und Materie

Dobrota, ein kleines Küstenstädtchen hat ein gut behüteten Schatz: Die wunderbare Spitze, die es hier hergestellt wird, gibt es in dieser Form kein zweites Mal auf der Welt. Die Liebe, die Hoffnungen und die Ängste der Frauen, die sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Verlobten, ihres Ehemanns oder ihres Vaters von einer ungewissen Seefahrt warteten, wurden mit komplizierten Fäden in die atemberaubende Spitze eingewoben. Die Seefahrt hat heute nicht mehr so eine große Bedeutung, aber die Kunst der Dobrotska-Spitze ist nach wie vor genauso lebendig wie vor acht Jahrhunderten!

Wusstest du, dass das Klöppeln von 1 bis 6 cm Spitze ganze 5 bis 6 Stunden dauert? Allein mindestens 2 Stunden werden dabei nur für das Anschlagen der Maschen benötigt. Wie lange hat es wohl gedauert, einen Schal, ein Handtuch, eine Mütze oder ein anderes Accessoire mit dieser mühsamen Handarbeitskunst herzustellen?

Das musst du dir ansehen! So einzigartig, meisterhaft und filigran ist diese Spitze. In der Schatzkammer der Kirche St. Eustahije in Dobrota werden bis zu 130 Muster dieser echten, mittelalterlichen Handarbeitskunststücke aufbewahrt.

Gesang und Tanz entführen dich in die Vergangenheit

Hat dich dein Weg in den Norden Montenegros, nach Kolašin, geführt? Dann lerne hier die Hüter der Kolotanztradition kennen: den Kultur- und Kunstverein "Mijat Mašković".

Farbenfroh gekleidete Tänzerinnen und Tänzer drehen sich beim Kolotanz im Kreis. Begleitet werden sie dabei nur vom lauten Aufstampfen und den Stimmen eines jungen Mädchens und eines Jungen, die eine traurige Melodie singen. Stell dir die vielen Bräuche vor, die anlässlich von Hochzeiten oder dem Wechsel der Jahreszeiten zelebriert und durch Gesang und Tanz zum Leben erweckt werden. Aber nun genug der Vorstellung – komm lieber her und schau sie dir persönlich an!

Welches Kulturgut bewahrt die Geschichte vor dem Aussterben?

Hast du schon einmal von einem Musikinstrument gehört, das nur eine Saite hat? In Montenegro gibt es dieses Instrument - die Gusle. Der Klang der Gusle ist zwar recht einfach, aber meistens wird sie von einem anderen “Instrument” begleitet, das die schönsten Melodien hervorbringen kann: der menschlichen Stimme.

Falls du eine traurige Liebesballade hört, wirst es keine Gaisle sein, die es spielt. Die Gaisle begleitet nur Lieder, die von Kampf und Triumph erzählen. Bevor Bücher und Schriftstücke weit verbreitet waren, wurden historische Ereignisse und Heldentaten mit der Gusle besungen. Auf diese Weise wurde die reiche Geschichte Montenegros von Generation zu Generation weitergegeben. In der Vergangenheit hatten viele Montenegriner sogar Angst vor der Gusle und den Liedern, die sie eines Tages über sie oder ihre Feinde singen würde.

Vielleicht hast du ja Gelegenheit, irgendwo auf dem Lande den melancholischen Gesang der Gusle zu hören. Dann nippst du dabei an einem Glas Schnaps und erinnerst dich wehmütig an die guten alten Zeit mit Freunden und Kameraden und an das, was vergangen ist.

Von der Kunst, ein Boot "nach Gefühl" zu bauen

Ein unvergessliches Erlebnis, das du nur auf dem Skadar-See machen kannst: Hier gibt es alte Fischerboote, die lang und flach sind (nur einen halben Meter) und traditionell mit zwei Rudern gesteuert werden. Sie können Strömungen und Winden trotzen und werden auch für den Transport von schweren Gütern und Vieh verwendet.

Die Fertigkeit und Tradition des Bootsbaus wird in einigen Familien seit fünf Generationen weitergegeben. Erfahrenen Meistern zufolge wird das Boot "nach Gefühl" gebaut. Sie behaupten, dass das Boot nicht richtig schwimmt, wenn nur ein Brett falsch platziert ist.

Nutz die Gelegenheit, bei einer Bootsfahrt die versteckten Winkel des malerischen und märchenhaften Skadar-Sees zu entdecken!

Was hält die älteste Seemannsbruderschaft zusammen?

Montenegro hat eine der ältesten Seefahrervereinigung der Welt, selbst im Vergleich zu großen Ländern mit einer entwickelten maritimen Wirtschaft!

Seit dem 9. Jahrhundert waren sie zunächst eine religiöse, dann eine militärische und heute eine Ehrenorganisation, die die Traditionen dieser Bruderschaft bewahrt und gelegentlich ihren ursprünglichen Tanz vor begeistertem Publikum aufführt.

Bihor-Teppich - ein farbenfrohes Stück montenegrinischen Erbes

Die Petnjica-Moschee solltest du ehrfürchtig betreten, denn hier ist die größte Teppichsammlung Montenegros zu sehen. Lass dir von Einheimischen erzählen, wie der Teppich früher ein Statussymbol war, wie man ihn zu verschiedenen Anlässen verschenkte und wie die liebevoll eingewebten Muster die Familie vor bösem Zauber schützen.

Noch heute sitzen geschickte Weber auf niedrigen Stühlen hinter dem Webstuhl, spinnen Wolle und kreieren geduldig schwierige geometrische Muster. Unglaublich, dass sie nur für die Herstellung eines einziges Quadrats im Teppich schon zehn Tage benötigen.

Falls du das schönste, authentische Souvenir aus dem Norden Montenegros haben möchtest, findest du es hier!

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